Anspruchsvolle Probleme mit motivierten Teamkolleg*innen bewältigen. Einen großartigen Gedankenaustausch mit vielfältigen Gruppen erleben. Die Nächte durchprogrammieren, dabei auch noch neue Freundschaften knüpfen und jede Menge Spaß haben – das lieben Programmierfans an „hackaTUM“. Wegen der Coronapandemie war eine Teilnahme in Präsenz am offiziellen Hackathon des Departments Computer Science seit 2019 jedoch nicht möglich. Nach zwei erfolgreichen online-Veranstaltungen durfte das Organisationsteam vom Lehrstuhl für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme (sebis, Prof. Florian Matthes) in diesem Jahr endlich wieder die Coder und Coderinnen persönlich im MI-Gebäude begrüßen.
Zum ersten Mal in 2016 veranstaltet ist „hackaTUM“ mittlerweile eines der größten Events seiner Art in Europa. Über 800 Hacker und Haecksen nahmen heuer teil. 16 führende Unternehmen aus dem IT-Bereich hatten sich als Sponsoren zur Verfügung gestellt. Zehn von ihnen stellten spannende Aufgaben, die es innerhalb von 36 Stunden zu lösen galt. Ein „wild track“ bot dabei den Teilnehmer*innen auch Raum für eigene Ideen. PwC Deutschland, JetBrains und Storm Reply veranstalteten außerdem drei Workshops, die sich um die Entwicklungsumgebung CLion, die Bewertung der Cloud-Readiness und die Datenintegration und -umwandlung mit AWS drehten.
193 registrierte Teams, 222 Projekte
In einer Auftaktveranstaltung am Freitagabend wurden den Teilnehmenden die zu lösenden Aufgaben vorgestellt. 193 registrierte Teams arbeiteten darauf übers Wochenende an 222 Projekten. 7.450 Mahlzeiten und 3.710 Liter Getränke später mussten diese am Sonntagvormittag eingereicht werden. Als Preise für die besten Lösungen winkten neben neuen iPhones und iPads auch Apple Watches, AirPods, eine PlayStation 5, Sennheiser Kopfhörer und vieles mehr.
Die teilnehmenden Unternehmen kürten dabei je einen ersten und zweiten Platz (siehe unten). Neben den beiden Siegerteams des Wild Track gab es für das Team „Wordless“ (Adrian Averwald, Gedeon Lenz und Tim Knothe) außerdem noch einen Publikumspreis. „Wir fanden es sehr frustrierend, durch die Vorlesungen zu blättern, um nach bestimmten Teilen zu suchen“, erläutert Adrian Averwald ihre Motivation. „Außerdem gibt es bei TUM live keine Untertitel für Hörgeschädigte.“ In ihrem Projekt transkribierten die drei TUM-Live-Vorlesungen und boten eine einfach zu bedienende Schnittstelle für die Suche nach Stichworten an. Sie generierten dabei auch Untertitel in mehreren Sprachen für Nicht-Muttersprachler. Hierzu entwickelte das Team Erweiterungen für die Browser Firefox und Chrome. „Um die Vorlesungen zu transkribieren verwendeten wir modernste KI-Modelle von OpenAI“, so Adrian Averwald weiter. „Wir erreichten dies, indem wir der KI eine Audiodatei der Vorlesungsaufzeichnung zur Verfügung stellten. Für unser Projekt verwendeten wir eine Microservice-Architektur, um eine möglichst flexible und skalierbare Infrastruktur zu bieten.“
Team "SIXTCharge" wird Gesamtsieger
Neben dem Publikumspreis ermittelte eine Jury, bestehend aus Prof. Florian Matthes (Lehrstuhl für Sofware Engineering betrieblicher Informationssysteme) und Prof. Jörg Ott (Lehrstuhl für Connected Mobility), das Gesamtsiegerteam. Ausgewählt wurde „SIXTCharge“ (Martin Fink, Nikolai Madlener und Christoph Weinhuber). Die drei entwickelten eine App, mit der man Sixt Share Cars aufladen und auf diese Weise Geld verdienen kann.
„Der Nutzende öffnet die App und wird zum Standort des entsprechenden Autos geleitet. Dort entriegelt er das Fahrzeug über App und fährt es zur nächsten Ladestation“, sagt Martin Fink. Wenn ein Auto nicht genug Ladung hat, um die nächste Ladestation zu erreichen, schickt die App den Nutzenden zu einem weiteren Vehikel mit genug „Saft“ und welches das Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Laden unterstützt. Der Nutzende wird damit zum Auto mit geringem Ladezustand zurückgeleitet. Dieses lädt er nun gerade so viel, um eine Ladestation zu erreichen. „Wir haben unseren Prototyp dabei in einem verteilten System implementiert, das SwiftUI für die App und das coaty-Framework für die Verbindung zwischen den Peers verwendet.“ erläutert Martin Fink weiter. „Dies hat den Vorteil, dass es keinen einzigen Ausfallpunkt gibt.“
Rekordverdächtige Teilnehmer*innenzahl
"Die rekordverdächtige Teilnehmer*innenzahl machte das Wochenende zu etwas ganz besonderem, auch wenn die Orga dadurch etwas hektisch war", resümiert Hauptorganisatorin Oleksandra Klymenko. "Die Skalierbarkeit war sicherlich eine der größten Herausforderungen für 2022." Nach der zweijährigen Pandemiepause wollte das Team "hackaTUM" wieder richtig in Schwung bringen. "Wir waren von der überwältigenden Beteiligung freudig überrascht", so Oleksandra weiter. "Dank eines großartigen Teams von Organisator*innen und Freiwilligen konnten wir diese Herausforderungen meistern. Es war ein Riesenspaß!" Für das Organisationsteam hat sich der enorme Aufwand, den sie in ihrer Freizeit für die Vorbereitung und Durchführung des Hackathons betrieben haben, gelohnt. "Wir freuen uns wieder auf das nächste Jahr und sind schon dabei, Ideen zu entwickeln, wie wir dieses Jahr noch toppen können", verrät Oleksandra.
Siegerteams 2022
Bloomberg
1. Platz: Rialto Finance
2. Platz: hackaTUM Exchange
Algorand
1. Platz: Algo2gether
2. Platz: Kollateral
Sixt
1. Platz: ReFlow
2. Platz: SIXTCharge
Huawei
1. Platz: Inspect
2. Platz: ConquerShot
Hubert Burda Media
1. Platz: QuickFlick
2. Platz: StreamifAI
Rohde & Schwarz
1. Platz: abiogenesis
2. Platz: μ~
Landeshauptstadt München
1. Platz: Travel Surfer
2. Platz: David - Cold Cities Warm Stories
Interhyp
1. Platz: 2gether.green
2. Platz: Rebill
Optiver
1. Platz: Optiver - optibook_team_005
2. Platz: Optiver Team 19
Solana
1. Platz: Greeft Loyalty
2. Platz: S-Moody
Wild Track
1. Platz: TUMder
2. Platz: Wordless
Gesamtsieger (emittelt durch Prof. Dr. Florian Matthes und Prof. Dr. Jörg Ott)
Crowd Choice Award