Zwei ERC Starting Grants für die CIT
Forschung, Auszeichnungen |
Ein Gremium hochrangiger Experten wählte die Gewinnerinnen unter bahnbrechenden Forschungsprojekten aus, die eingereicht worden waren.
Jana Giceva
Zukunftssichere Datensysteme
Der Druck auf die bestehende Software-Infrastruktur nimmt weiter zu. Auf der einen Seite stehen das exponentielle Wachstum der Datenmengen und die Notwendigkeit, die Rechenzentren effizienter zu gestalten. Auf der anderen Seite hat die Hardware-Landschaft einen großen Spezialisierungsschub erfahren. Beides hat erhebliche Auswirkungen auf die Softwareentwicklung. Prof. Jana Giceva stellt sich diesen Herausforderungen in ihrem Projekt "Future-Proof Data Systems", indem sie mit einem ganzheitlichen Ansatz die Grundlagen für eine neue Software-Infrastruktur schafft. Sie schlägt einen speicherzentrierten Ansatz vor, der es ermöglicht, datenintensive Aufgaben auf moderner Hardware effizienter auszuführen und verschiedene Kompromisse hinsichtlich Leistung, Kosten und Ressourceneffizienz zu berücksichtigen. Um die Entwicklung zukunftssicherer Datensysteme zu erleichtern, sollen herkömmliche monolithische Software-Architekturen durch ein neuartiges Rahmenkonzept für die Optimierung und Kompilierung ersetzt werden. Darüber hinaus soll das Betriebssystem an die Weiterentwicklung moderner Hardware anpassbar sein.
Jana Giceva ist Professorin für Datenbanksysteme an TUM School of Computation, Information and Technology. Außerdem ist sie Kernmitglied des Munich Data Science Institute (MDSI).
Berna Özkale Edelmann
Nanorobotische Mikrogele zur Steuerung des Wachstums von Stammzellen
Das Ziel von Berna Özkale Edelmann ist, Stammzellen zu Herzzellen zu machen. Damit will sie Menschen helfen, die unter den Folgen eines Herzinfarkts leiden. Allerdings ist es eine Herausforderung, die Stammzellen in ausdifferenzierte Herzzellen zu verwandeln. Für ihren Forschungsansatz nutzt die Professorin smarte Mikrogele. Dafür arbeitet sie nicht mit originalen Stammzellen, die aus befruchteten Eizellen gewonnen werden, sondern sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSC). Diese „Ersatzstammzellen“ werden aus Hautzellen gewonnen, die gentechnisch verändert wurden. Diese iPSC bringt Özkale Edelmann in eine Zellumgebung ein, die sie selbst geschaffen hat. Sie baut quasi die Lebensumgebung eines Herzens nach, mit dessen mechanischen und dynamischen Eigenschaften. Die Viskosität und andere Eigenschaften der Mikrogele können variiert und damit Einfluss auf die Ausdifferenzierung der Stammzellen genommen werden. Das passiert auf der sogenannten µStemGel-Plattform, mit deren Hilfe sie herausfinden will, welche Signale dazu führen, aus einer Stammzelle eine Herzzelle zu machen.
Berna Özkale Edelmann ist Professorin für Nano- und Microrobotics an der TUM School of Computation, Information and Technology.