Bereits zum neunten Mal fand am vergangenen Wochenende der offizielle Hackathon der TUM School of Computation, Information and Technology (CIT) statt. Entstanden aus einem Forschungsprojekt, hat sich der Programmierwettbewerb zu einem der größten seiner Art in Europa entwickelt. Über 2.000 Bewerbungen gingen in diesem Jahr ein. Laut Organisationsteam ein „absoluter Rekord“. Über 70 Prozent davon kamen von TUM-Studierenden. Die restlichen 30 Prozent gingen von mehr als 100 Universitäten aus vier Kontinenten ein - denn um am hackaTUM teilnehmen zu können, ist eine Immatrikulation an der TUM nicht nötig. 900 Teilnehmende wurden ausgewählt.
Coden übers Wochenende
„Mitmachen können alle, die sich fürs Coden begeistern und 36 Stunden durchhalten“, erklärt Alexandra Klymenko schmunzelnd. Die Doktorandin vom Lehrstuhl für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme organisiert das Wochenend-Event seit mehreren Jahren zusammen mit den Lehrstuhl-Kolleg:innen Stephen Meisenbacher, Franziska Tobisch und Juraj Vladika in ihrer Freizeit. 35 Freiwillige aus der CIT unterstützten das Team an den drei Veranstaltungstagen. 10 Sponsor-Unternehmen stellten dieses Jahr die Challenges. „Am Freitagabend wurden den Teilnehmenden die verschiedenen Aufgaben vorgestellt“, erläutert Alexandra Klymenko. „Das sind echte Probleme aus dem Alltag.“ Zusätzlich gab es einen sogenannten „Wild Track“, bei dem die Teilnehmenden eigene Aufgaben präsentieren konnten. Neben den Challenges boten die Firmen auch Workshops und Netzwerkveranstaltungen an.
Enger Zeitplan, wenig Schlaf
Hatten sich die Teams aus zwei bis vier Personen gefunden, hieß es: eat, code, drink, repeat. Der Zeitplan war eng. Schlaflose Nächte waren im wahrsten Sinne des Wortes vorprogrammiert. Es galt übers Wochenende nämlich nicht nur ein Konzept zu entwickeln. Am Ende sollte ein fertiges Produkt stehen, etwa in Form einer App – inklusive einer überzeugenden Kurzpräsentation. Zur Stärkung der Teilnehmenden beschafften die Organisator:innen nicht nur die nötige Verpflegung und jede Menge Energy-Drinks. Am Samstag sorgte ein Music Mania-Quiz und PowerPoint Karaoke für tolle Stimmung und den weiteren Motivationsschub. Am Sonntag wurden schließlich die Ergebnisse der Challenges von den jeweiligen Sponsor-Unternehmen bewertet und je zwei Siegerteams ermittelt.
Top 22 treten zur Wahl des Siegerteams an
Die besten 22 Gruppen aller Tracks – es gab jeweils einen ersten und zweiten Platz – traten am Ende zur Wahl des Gesamtsiegerteams an. Die Jury, bestehend aus Florian Matthes, Professor für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme, und Jörg Ott, Professor für Connected Mobility, entschied sich für das Team „Clarity – The Copilot for Journalists“. Ron Autenrieb, Simon Gräber und Theodor Stöcker hatten die Challenge „KI-gesteuerte Nachrichtengenerierung über Elektrofahrzeuge“ einer großen Mediengruppe gewählt.
Im Fokus stand die Entwicklung einer KI-gesteuerten Nachrichtenplattform zum Thema Elektrofahrzeuge. Das System sollte aktuelle Nachrichten aus den besten Quellen abrufen, den Inhalt mit KI analysieren und dynamische Artikel und Bilder generieren – alles in Echtzeit. Mithilfe von KI-Recherchetools galt es, jeder Story einen vielfältigen, relevanten Kontext hinzuzufügen und den Lesern ansprechende Einblicke zu liefern.
„Wir haben Clarity mit einem React TypeScript-Frontend entwickelt, das über OpenAPI mit einem Python-Backend verbunden ist“, erläutern die drei Entwickler ihre Lösung. „Das Backend ist für das Parsen von RSS-Feeds zuständig und nutzt OpenAI zusammen mit anderen Large Language Models, um wichtige Funktionen wie Texterzeugung und Faktenüberprüfung bereitzustellen.“ Diese nahtlose Integration gewährleistet ein robustes und effizientes System, das Journalisten zuverlässige Werkzeuge für ihren Arbeitsablauf an die Hand gibt.
Vorfreude auf hackaTUM-Jubiläum
Belohnt wurde das hervorragende Engagement aller Siegerteams mit vielen attraktiven Preisen, wie hochwertiger Elektronik. Dabei stehen die Gewinne für viele Teilnehmende gar nicht so im Vordergrund. „hackaTUM ist nicht nur ein Programmierwettbewerb, sondern auch eine tolle Gelegenheit, mit coolen Leuten, die dieselbe Begeisterung teilen, Spaß zu haben und neue Freundschaften zu knüpfen“, sagt Alexandra Klymenko. Für sie und das Organisationsteam hat sich der enorme Aufwand zu Vorbereitung und Durchführung des Hackathons gelohnt. "Wir freuen uns schon richtig auf 2025", verrät die Doktorandin. „Da feiern wir zehn Jahre hackaTUM und wollen alle vergangenen Veranstaltungen toppen.“