Der TopMath Supervisory Award
Der TopMath Supervisory Award wurde 2018 zusammen mit dem ISAM Supervisory Award und dem TUM Supervisory Award des Graduate Council und der Graduate School ins Leben gerufen. Gemeinsames Ziel der Awards ist es, Mitglieder der TUM, die sich durch exzellente Promovierenden-Betreuung auszeichnen, zu ehren und damit gleichzeitig das Bewusstsein für Kriterien guter Betreuung zu schärfen. Zu Letzteren gehören beispielsweise die Verfügbarkeit der Betreuer*innen für ihre Promovierenden und die Unterstützung bei der Entwicklung einer Publikationsstrategie sowie der Forschungsfrage. Bei der Betreuung von TopMath-Promovierenden, die bereits im Master mit der Arbeit an ihrer Dissertation beginnen, sind noch weitere Kriterien wesentlich: etwa die frühe Unterstützung dieser noch sehr jungen Nachwuchswissenschaftler*innen bei der Entwicklung ihrer mathematischen Persönlichkeit.
Der Auswahlprozess für den TopMath Supervisory Award geht Hand in Hand mit demjenigen für den TUM Supervisory Award. Promovierende nominieren ihre*n Betreuer*in. Mit den Promovierendenvertreter*innen von TopMath diskutieren sie dann deren Qualitäten, unterstützt durch die TopMath-Koordination. Die Promovierendenvertreter*innen stimmen schließlich darüber ab, wer den Award erhält. Verliehen wird der TopMath Supervisory Award alle zwei Jahre. Er ist mit einem Preisgeld von 500 € verbunden, das die*der Preisträger*in zugunsten ihrer*seiner Promovierenden ausgeben kann.
Preisträger des TopMath Supervisory Awards 2022 ist Prof. Dr. Felix Brandt vom Fachgebiet Computational Social Choice. Bereits 2021 wurde er für die herausragende Betreuung seiner Promovierenden auch mit dem TUM Supervisory Award ausgezeichnet (s. das Interview mit den Promovierenden von ISAM, dem Graduiertenzentrum der ehemaligen Fakultät für Mathematik).
"Professor Brandt nimmt sich viel Zeit für seine Doktoranden"
Text: Chris Dong, Mia Runge
Das Auswahlkomitee hebt folgende Punkte besonders hervor:
- Professor Brandt nimmt sich viel Zeit für seine Doktoranden. Dies zeigt sich zum Beispiel bei seiner Open Door Policy: Bei Fragen kann man einfach in sein Büro gehen und mit ihm sprechen. Dies trägt positiv zum Arbeitsklima bei, da es den fachlichen Austausch erleichtert und für eine höhere Anwesenheit der Doktoranden sorgt. Auch während des gemeinsamen Mittagessens werden neue Ideen diskutiert.
- Des Weiteren stellt er eine herausragende Infrastruktur zur Verfügung. Neben Hardware beinhaltet diese auch die „group.bib“, eine digitale Sammlung von mehreren tausend Papers mit Markierungen und Kommentaren. Zusätzlich profitieren die Doktoranden von Guides zu verschiedenen Themen ("Wie organisiere ich ein Seminar", "Wie halte ich einen Vortrag") und einem git repository mit sämtlichen Lehrunterlagen der vergangenen Jahre.
- Außerdem kollaboriert Professor Brandt viel mit seinen Doktoranden. Er ermutigt sie dazu, sich durch die Teilnahme an Konferenzen und Seminaren selbst ein Netzwerk aufzubauen. Auch teilt er neue Ideen und Fragestellungen, die aus Gesprächen mit führenden Experten entstehen.
"Intrinsische Motivation ist essentiell"
Text: Chris Dong, Mia Runge
Auf die Frage, auf welche Aspekte er bei der Betreuung besonders junger Wissenschaftler Wert legt, antwortet Professor Brandt:
„Der Gedanke, einen Beitrag zu der riesigen Menge an bestehender Forschung leisten zu müssen, kann anfangs ziemlich überwältigend sein. Ich gebe mein Bestes, um den Studierenden zu helfen, dies zu überwinden, und sie zu ermutigen, das Risiko einzugehen, Fehler zu machen. Forschung ist Trial-and-Error.
Die meisten jungen Studierenden sind begierig darauf, neue Resultate zu erzielen, aber nicht so begeistert davon, Dutzende von Papers zu lesen. Dabei lassen sich durch die Literaturrecherche viele Probleme leichter lösen. Angehende Forscher müssen deshalb lernen, schnell die relevanten Informationen zu finden und zu interpretieren.
Intrinsische Motivation ist essentiell. Deshalb bin ich der Meinung, dass es eine der wichtigsten Aufgaben des Betreuers ist, die Begeisterung für die Forschung bei den Studierenden zu wecken. Ich glaube nicht, dass es möglich ist, eine erfolgreiche akademische Karriere zu machen, wenn man keinen Spaß an der Forschung hat und sich ihr nicht voll und ganz widmet.“
Seine Doktoranden sagen über ihn:
„Professor Brandts Begeisterung für die gemeinsame Arbeit an wissenschaftlichen Themen überträgt sich auch auf uns. Ihm gelingt es immer, ein angenehmes und produktives Arbeitsklima in unserer Forschungsgruppe zu schaffen.“
Die Studierenden und Promovierenden von TopMath gratulieren dem Preisträger!
Preisträger des TopMath Supervisory Award
- 2022: Prof. Dr. Felix Brandt, Professor für Algorithmische Spieltheorie
- 2020: Prof. Dr. Oliver Junge, Professor für die Numerik komplexer Systeme
- 2018: Prof. Dr. Boris Vexler, Professor für Optimalsteuerung