Der TopMath Supervisory Award
Der TopMath Supervisory Award wurde 2018 gemeinsam mit dem ISAM Supervisory Award und dem TUM Supervisory Award des Graduate Council und der Graduate School ins Leben gerufen.
Gemeinsames Ziel der Awards ist es, Angehörige der TUM zu ehren, die sich durch eine exzellente Betreuung von Promovierenden auszeichnen, und damit gleichzeitig das Bewusstsein für die Kriterien einer guten Betreuung zu schärfen. Zu letzteren gehören beispielsweise die Verfügbarkeit der Betreuenden für ihre Promovierenden und die Unterstützung bei der Entwicklung einer Publikationsstrategie sowie der Forschungsfrage.
Für die Betreuung der TopMath-Promovierenden, die bereits während der Master-Phase des Eliteprogramms mit der Arbeit an ihrer Dissertation beginnen, sind noch weitere Kriterien von Bedeutung, etwa die frühzeitige Unterstützung dieser noch sehr jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler bei der Entwicklung ihrer mathematischen Persönlichkeit. Der TopMath Supervisory Award wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit einem Preisgeld von 500 Euro verbunden, das die Preisträgerinnen und Preisträger zugunsten ihrer Promovierenden einsetzen können.
Vergabe an Professor Kühn
Preisträger des TopMath Supervisory Awards 2024 ist Prof. Christian Kühn. Er hat die Professur für Mehrskaligkeit und stochastische Dynamik inne und forscht an dynamischen Systemen, stochastischer Analysis, numerischer Analysis, sowie insbesondere an deren Schnittstellen und der Anwendung auf Fragestellungen aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften.
Die Auszeichnung wird ihm vor allem für sein Engagement um seine Promovierenden und seinen außerordentlich agilen und anpassungsfähigen Betreuungsstil verliehen.
Besonders hervorzuhebende Aspekte der Betreuung
Prof. Kühn ist außerordentlich zuverlässig und gut erreichbar. Manuskripte und Preprints werden in der Regel innerhalb weniger Tage, manchmal sogar innerhalb weniger Stunden begutachtet und kommentiert. Auch auf Konferenzen und Forschungsreisen ist er immer erreichbar und steht für schnelle Besprechungen und Rückmeldungen zur Verfügung.
An seinem Betreuungsstil merkt man, dass ihm das Wohl seiner Promovierenden sehr am Herzen liegt. Er geht stark auf die individuellen Bedürfnisse ein und ist in der Zusammenarbeit sehr flexibel, je nach Situation der einzelnen Personen. In seiner Arbeitsgruppe schafft er eine lockere, aber dennoch strukturierte und produktive Atmosphäre, die auch die Zusammenarbeit zwischen Promovierenden und Postdocs fördert.
Er ist in der internationalen Forschungsgemeinschaft bestens vernetzt und nutzt diese Kontakte regelmäßig zur Förderung seiner Promovierenden durch die Initiierung von Forschungsaufenthalten und Projekten. Diese Vernetzung geht Hand in Hand mit einer schier unerschöpflichen, enzyklopädischen Literaturkenntnis, sowohl in der Lehre und Grundlagenforschung als auch in der aktuellen Forschung.
"Die persönlich abgestimmte Balance muss stimmen"
Auf die Frage, auf welche Aspekte er bei der Betreuung junger Wissenschaftler besonderen Wert legt, antwortet Prof. Kühn:
Mentoring des wissenschaftlichen Nachwuchses im Bereich der Doktoranden und Postdocs ist ein absolut essentieller Teil der Aufgaben einer Professur. Besonders der Übergang vom Masterstudium in das Thema einer Doktorarbeit ist höchst komplex, da die Fragestellungen nun zum ersten Mal auf viel längeren Zeitskalen angelegt sind. Daher braucht es sichere Strukturen, klare Hilfen, praktische Tipps und die Möglichkeit jederzeit Feedback zu bekommen, was ich versuche im Rahmen des Mentoring einzubringen. Wahrscheinlich eine noch größere Herausforderung ist die individuelle Persönlichkeit und die Stärken der Doktorand*innen so gut wie möglich im Blick zu haben. Die persönlich abgestimmte Balance muss stimmen zwischen Lesen, Lernen, kreativen Phasen, neuen Eindrücken, und der präzisen schriftlichen Fixierung neuer Resultate. Um diese Balance zu schaffen, braucht es viel eigene Motivation, eine positive Sichtweise, und Begeisterung für die Wissenschaft, wobei ich versuche in dieser Hinsicht als Mentor eine Vorbildrolle einzunehmen.
Die Studierenden und Promovierenden von TopMath gratulieren dem Preisträger!
Preisträger des TopMath Supervisory Award
2024: Prof. Dr. Christian Kühn, Professor für Mehrskaligkeit und stochastische Dynamik
2022: Prof. Dr. Felix Brandt, Professor für Algorithmische Spieltheorie
2020: Prof. Dr. Oliver Junge, Professor für die Numerik komplexer Systeme
2018: Prof. Dr. Boris Vexler, Professor für Optimalsteuerung