Prof. Dr. Leonard Kreutz (Münster/München), 8. TopMath-Jahrgang, spricht im Rahmen der Alumni Speaker Series über "Crystallization Results for Ionic Compounds".
Der Vortrag findet am Donnerstag, 27. Juni 2019, um 18 Uhr im Hörsaal 3 der Fakultäten Mathematik und Informatik statt. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen.
Im Rahmen der TopMath Alumni Speakers Series lädt TopMath regelmäßig Absolventen ein, die ihre Erfahrungen mit den Studierenden und Doktoranden des Programms teilen. Sie stellen ihre aktuellen Projekte in Forschung oder Wirtschaft vor, sprechen über ihren Karriereweg und stehen anschließend zum informellen Austausch zur Verfügung.
Für den zweiten Vortrag der Reihe TopMath Alumni Speaker Series des Jahres 2019 konnte Prof. Leonard Kreutz gewonnen werden. Leonard Kreutz, TopMath-Jahrgang 2012/13, ist PostDoc am Institute for Computational and Applied Mathematics der WWU Münster in der Arbeitsgruppe Calculus of Variations. Im laufenden Sommersemester 2019 ist er kommissarisch Professor am Lehrstuhl für Mathematische Modellbildung (M6) der TUM.
Prof. Leonard Kreutz (Münster/München): Crystallization Results for Ionic Compounds
Eines der grundlegenden Probleme der Statistischen Mechanik und der Mechanik der Festkörper ist es, Materialeigenschaften von atomistischen Interaktionmodellen herzuleiten.
Der Ansatz der Molekularen Mechanik besteht darin, die Energie einer bestimmten Anordnung von Teilchen durch Interaktionspotenziale, die auf Annahmen der klassischen Mechanik beruhen, zu berechnen. In dem Grenzwert des absoluten Nullpunkts und langer Zeiten wird erwartet, dass die beobachteten Konfigurationen Minimierern der Interaktionsenergie entsprechen. Die Aufgabe, auf rigorose Art und Weise zu zeigen, dass Energieminimierer kristalline Strukturen annehmen und sich auf periodischen Gittern anordnen, wird das Kristallisationsproblem genannt.
Trotz seiner großen theoretischen und anwendungsbezogenen Relevanz sind rigorose Kristallisationsresultate rar, und selbst unter simplifizierten Annahmen bereitet das Problem viele Schwierigkeiten.
In diesem Vortrag stellt Leonard Kreutz einige Resultate bezüglich der Kristallisation von Partikelsystemen bestehend aus identischen sowie auch zwei unterschiedlichen Teilchen vor. Er untersucht, wie die interatomischen Potentiale sowohl die mikroskopische als auch die makroskopischen Geometrie des Kristalles beeinflussen können. Zusätzlich zeigt er, wie die Gesamtladung der Verbindung, das ist die Differenz der Anzahl der zwei Partikeltypen, die globale Form der Grundzustände ändern kann.