Die beiden Geschäftsführer des gastgebenden TUM Campus Heilbronn, Professor Helmut Krcmar und Daniel A. Gottschald, machten dies bereits in ihrer Eröffnungsrede deutlich: „Wir wollen Sie nicht nur mit der Universität, sondern auch untereinander vernetzen. An solchen Abenden zeigt sich der Spirit der Region“. Bereits zum vierten Mal bietete die Veranstaltungsreihe TUM Connect den Teilnehmenden zudem die Chance, selbst zu Expert:innen zu werden, ihre Erfahrungen zu teilen und das Wort zu ergreifen – was viele von ihnen im Laufe der Veranstaltung auch taten.
Das Konzept der Veranstaltung lehnte sich dabei an die Speakers‘ Corner im Londoner Hyde Park an. Statt Kisten oder Trittleitern boten kleine Podeste den Teilnehmenden die Möglichkeit, gesehen beziehungsweise gehört zu werden. Wie jedes Jahr gab es mehrere thematische Schwerpunkte und so war das Foyer der Aula in verschiedene Bereiche aufgeteilt, zwischen denen die Teilnehmenden je nach Wunsch wechseln oder bleiben konnten.
Neue Möglichkeiten
Während Prof. Helmut Krcmar in seiner Ecke über die „Fachkräfte der Zukunft" sprach, tauchte Luise Pufahl, Professorin für Information Engineering am TUM Campus Heilbronn, in die Welt des „Process Mining" ein. Ihre drei Kernfragen lauteten: „Habe ich das? Brauche ich das? Ist das ansteckend?“ Process Mining ist eine Technologie, die dazu dient, reale Prozesse zu entdecken, zu überwachen und zu verbessern. Zu diesem Zweck wird Wissen aus Ereignisprotokollen extrahiert, die während der Ausführung dieser Prozesse entstehen – für viele der Teilnehmenden eine bisher unbekannte Welt. Die Professorin erklärte, wie wichtig Daten sind und warum.
Genau darauf zielt TUM Connect ab und zeigt den Mehrwert dieses interaktiven und niederschwelligen Formats. Die Teilnehmenden können erste Hemmschwellen abbauen, erste Einsatzmöglichkeiten gemeinsam reflektieren und von Impulsen für das eigene Unternehmen profitieren. „Die Diskussionsteilnehmer:innen kennen nun die Grundlagen. In der Diskussion haben wir Anwendungsfelder von Process Mining besprochen und was es dabei zu beachten gilt“, sagte Luise Pufahl. Für die Professorin der School of Computation, Information and Technology ist dieser Austausch ein wichtiges Indiz dafür, wo die Unternehmen aktuell stehen und welchen Bedarf sie an die Wissenschaft und Wissensvermittlung haben.
Gemeinsam Lösungen erarbeiten
Weitere Themen, wie „Agile Teamentwicklung und Innovationsprozesse" mit Dr. Karl Rabes und die Bedeutung von Narrativen in digitalen Transformationsprozessen mit Dr. Christoph Geier, rundeten den Abend ab.
Insgesamt zeigte TUM Connect, dass trotz anhaltender Herausforderungen bei der Digitalisierung von Prozessen und Produkten, der Austausch und die Integration von Wissenschaft und Praxis essentiell sind. Solche Veranstaltungen dienen dazu, Lösungsansätze zu finden, von Erfahrungen zu lernen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse effektiv zu nutzen.