KI für Mobilfunk und schnellere Datenübertragung – das sind die beiden aktuellen technologischen Herausforderungen, denen sich die diesjährigen Preistragenden der VDE Bayern Awards gestellt haben. Darunter sind Florian Strasser, Doktorand am Lehrstuhl für Methoden der Signalverarbeitung und Johannes Zerwas, ehemaliger Doktorand am Lehrstuhl für Kommunikationsnetze.
Zum mittlerweile 16. Mal ehrt der bayerische Landesverband des VDE mit seinen Awards herausragende Arbeiten und Innovationen unter anderem aus der Wissenschaft. Innovative Ansätze sollen einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden. Gleichzeitig soll die Auszeichnung Studierende und Jungwissenschaftler animieren, selbst in Forschung und Entwicklung tätig zu sein. Der VDE ist ein technisch-wissenschaftlicher Verband mit den Kernthemen Prüfung, Zertifizierung und Anwendungsberatung im Fachbereich Elektrotechnik.
Künstliche Intelligenz für mehr Effizienz und Qualität in Mobilfunk und WLAN nutzen
Die Leistungsfähigkeit alltäglicher Technologien wie Mobilfunk und WLAN hängt maßgeblich von präzisen Kanalmodellen ab, die Funkverbindungen stabil und effizient gestalten. Nur so lassen sich die steigenden Anforderungen an die drahtlose Kommunikation erfüllen.
Um dazu einen Beitrag zu leisten, machte Florian Strasser in seiner Masterarbeit die Methode der sogenannten Diffusion Models für die Nachrichtentechnik nutzbar. Darunter sind generative KI-Modelle zu verstehen, die bisher vor allem in der Bildverarbeitung eingesetzt wurden. Sie passen sich dank Strassers Weiterentwicklung den spezifischen Anforderungen der drahtlosen Kommunikation an. So konnte ein Kanalschätzer realisiert werden, der schneller und effizienter arbeitet und dabei unabhängig von der Signalqualität ist – ein bislang ungelöstes Problem.
Netzwerke mit optischen Technologien leistungsstärker machen
Das Internet wächst und stellt immer komplexere Anforderungen, sodass Netzbetreiber zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Beispielsweise ist der reibungslose Datenfluss bei Video-Streaming oder Cloud-Diensten bei Spitzenlasten bereits heute eine Herausforderung.
Der Frage, ob sich Netzwerke durch den Einsatz rekonfigurierbarer optischer Technologien effizienter gestalten lassen, ging Dr. Johannes Zerwas in seiner Doktorarbeit nach. In der Folge entwickelt er mit „Duo“ eine neuartige Architektur für Rechenzentren, die bei der Datenübertragung eine hohe Leistungsfähigkeit garantiert und trotzdem mit handelsüblichen Geräten umsetzbar ist.