07. Dezember 2022, 19.00 Uhr, Vortrag im Ehrensaal des Deutschen Museums München
Fusionsenergie: Wann ist es soweit - und wie helfen Supercomputer?
Vortragender: Prof. Frank Jenko (Honorarprofessor, Lehrstuhl für Wissenschaftliches Rechnen; Leiter des Bereichs Tokamaktheorie am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik)
Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Bezug auf Klima und Energieversorgung stellt sich die Frage nach Alternativen zu fossilen Quellen mit neuer Dringlichkeit. Fusionsenergie gilt als eine der größten Chancen dieses Jahrhunderts auf diesem Gebiet. Fusionsenergie funktioniert – die Sonne und Milliarden anderer Sterne in unserer Milchstraße beweisen das. Aber wie kann es uns gelingen, das Sonnenfeuer auf die Erde zu holen? Und wann ist es endlich soweit? Zunächst soll eine kurze Geschichte der Fusionsforschung gegeben werden. Welche Ideen liegen zugrunde, welche Ansätze werden verfolgt und welche Fortschritte wurden im Lauf der Zeit erzielt? Besonders zu betonen sind hierbei etliche Durchbrüche in jüngster Vergangenheit in verschiedenen experimentellen Anlagen weltweit, manche mit privaten Geldern finanziert.
Anschließend folgt ein Ausblick auf zu erwartende Entwicklungen in den kommenden Jahren. Ein entscheidender Aspekt moderner Fusionsforschung ist die starke Unterstützung durch Simulationen auf Supercomputern. Die dabei verwendeten mathematischen Modelle haben inzwischen einen hohen Grad an Realismus erreicht. Derzeit wird daran gearbeitet, »Digital Twins« einzelner Komponenten oder ganzer Fusionssysteme zu erschaffen. Gleichzeitig werden Methoden der Künstlichen Intelligenz angewendet, um deren Real-Time-Analyse und -Kontrolle zu ermöglichen. Auf diese Weise lässt sich die Entwicklung von Fusionskraftwerken erheblich beschleunigen. Einige der spannendsten aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet werden vorgestellt.
Moderation: Prof. Florian Matthes, Lehrstuhl für Software Engineering betrieblicher Informationssysteme
Eintrittskarten:
- telefonisch unter 089-2179-221
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